Autofreie Stadt

Ein Konzept für Köln-Nippes

Jahr für Jahr werden neue Hitzerekorde aufgestellt, der Boden wird immer trockener, Ernteausfälle stehen bevor und Sturzregen können nicht mehr von der Erde aufgenommen werden. Kurz gesagt: das Klima wird stetig extremer und das zwingt uns zum Handeln. Dass immer mehr Menschen in die Städte ziehen kann auch eine Chance sein – wenn sich die Stadt, und vor allem die Infrastruktur, ändert. Einen Großteil des Stadtbilds prägen immer noch die privaten PKW. Keine kleinen Stadtflitzer, sondern oft SUVs oder Mittelklassewagen, die im Durchschnitt 23 Std. am Tag stehen. Hier geht meiner Meinung nach eine Menge Lebensqualität verloren und auch die Chance auf ein grünes, nachhaltiges und umweltfreundliches Miteinander. Aus diesem Grund habe ich mich mit Thema einer autofreien bzw. reduzierten Stadt beschäftigt, und dies anhand des Stadtbezirks Nippes in Köln ausgearbeitet.

 

Mein Ansatz war keine neue Stadt zu entwickeln, kein futuristisches und neuartiges Köln zu erschaffen, sondern ohne große Investitionen und mit den einfachsten Mitteln die Natur zurück in die Stadt zu holen. Der Kernbereich von Nippes ist durch eine Art Straßengürtel umgeben. Die Neusser und Kempener Straße haben aktuell zwei breite Fahrspuren und jeweils zwei Spuren zum Parken. Dieser Gürtel wird zu einem Art Rundweg auf zwei Fahrspuren mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. Hier sind auch privat PKW zulässig. Im Kern allerdings sind Autos verboten, eine Fahrspur wird jedoch für Ausnahmen wie Rettungswagen, Krankentransport und Umzüge befahrbar sein. Fahrradwege werden sowohl innen als auch im Gürtel ausgebaut und Vorrang haben. Die bislang sehr einfach gehaltene Parkplatzfläche an der Haltstelle Neusserstraße wird als Parkhaus konzipiert mit 3 – 4 Ebenen, in denen ca. 2/4 der Autos Platz finden, die durch die Umstrukturierung verdrängt werden. Durch die unmittelbare Nähe der Bahnlinien und dem guten Anschlusspunkt an Straßen ist der Platz ideal.  Auf der anderen Seite entstehen Parkflächen für Gemeinschafts- PKW. Sharingkonzepte für Fahrräder und Elektroroller werden an allen Eckpunkten bzw. in etwa alle 500 m angeboten. Der Platz, der durch die ehemaligen Parkplätze und den Autoverkehr wegfällt, kommt der Allgemeinheit zu Gute. Hier entstehen neue Kräutergärten und Anbauflächen für Obst und Gemüse. Der Beton weicht der Wiese und holt zugleich die Insekten wieder zurück in die Stadt. Bäume spenden Schatten, säubern die Luft und binden CO2. Die grünen Freiflächen ermöglichen einen besseren Austausch zur Nachbarschaft, eine ruhigere Umgebung und somit auch ein positiveres Lebensgefühl.

 

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Semesterprojekt

07/2019