Kurz gesagt ist Design dann nachhaltig, wenn es auch ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Aspekte im Gestaltungsprozess berücksichtigt. Es geht darum, Dinge nicht bloß „aufzuhübschen“, sondern den kompletten Lebenszyklus eines Projektes noch vor seiner Entstehung zu durchleuchten und die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Zwei wesentliche Aspekte sind der Input und der Output einer Gestaltung: Also was muss alles für das Produkt, für die Kommunikationsmaßnahme oder andere Vorgehen investiert werden (Ressourcen, Energie, Geld, Zeit, …)? Und welche Auswirkung hat das Projekt in der Nutzungsphase bzw. auch darüber hinaus? Des Weiteren nimmt das Design Einfluss auf die Kultur und die Gesellschaft. Hier geht es nicht nur um Arbeitsbedingungen und die Menschwürde im Produktionsprozess, sondern auch um den allgemeinen Einfluss der Gestaltung auf unser aller Leben.
Die gestalterischen Entscheidungen müssen der Frage standhalten ob die beste – im Sinn der Nachhaltigkeit – derzeit zur Verfügung stehende Option gewählt wurde. Und das bezieht sich auf die gesamte Wertschöpfungskette: Vom Abbau der Ressourcen über die Produktion, die Transportwege und die Nutzungsphase bis hin zur Post-Use-Phase.
Ein Kommunikationsdesign mit nachhaltigem Hintergrund motiviert dazu, Konsum- und Lebensstile nachhaltiger zu gestalten. Es hat durchaus eine aufklärerische Dimension, denn es sensibilisiert für ökologische, ökonomische, kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge. Es vermittelt, dass ein nachhaltiges Handeln nicht Verzicht bedeuten muss, sondern vielmehr die Lebensqualität steigert.
Etwa 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts sind durch dessen Design vorbestimmt. Der Produktdesigner trägt also eine große Verantwortung während des Designprozesses. Ein bestimmtes Material oder Fertigungsverfahren hat großen Einfluss auf die gesamte Wertschöpfungskette und damit exorbitante Folgen für Ressourcenverbrauch und Umweltauswirkungen.
Eine langlebige Ästhetik, gepaart mit guter Reparierbarkeit, motiviert dagegen die Nutzer dazu, ein Produkt sehr viel länger zu nutzen. Damit kann die Ressourcenmisswirtschaft erheblich reduziert werden und es wird zugleich ein anderes Miteinander geschaffen; eine dauerhafte Symbiose zwischen Nutzer und Produkt.
“Our perception of design is changing, for design today is no longer concerned only with aesthetics. Now the key factors are interdisciplinary competence and approaches to problem solving.”
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie