
1973 führte die erste Ölkrise zu einer Rezession und dem Ergebnis autofreier Wochenenden. Alles zusammen förderte ein neues ökologisches Bewusstsein und eine Rückbesinnung zu traditionellen Werten. Die Großsiedlungen der 1960er Jahre gerieten in Kritik und junge Leute schätzten wieder die Altbauwohnungen. Straßenprojekte wurden nicht umgesetzt und Innenstädte vom Autoverkehr befreit. Es war die Geburtsstunde der Fußgängerzone, später kamen Fahrradwege und modernisierte öffentliche Verkehrsmittel hinzu, befördert von einem Generationenwechsel bei den führenden Stadt- und Verkehrsplanern (vgl. Schott 2014, S. 338-40).
Durch Kulturbauten und ein steigendes Angebot an Attraktionen und Freizeitangeboten wurde der Städtetourismus eingeläutet. Arbeit, Wohnen und Freizeit sollten nicht mehr in getrennten Zonen stattfinden, sondern in Stadtvierteln integriert werden. Die Industrie wurde aus der Stadt verdrängt, vor allem durch den wachsenden Dienstleistungssektor und die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien. Aufgrund des Zuwachses von unterschiedlichsten Milieus und Qualifizierungen, war es immer eine Herausforderung, eine gesellschaftliche Spaltung in den Städten zu verhindern. Denn eine Stadt sollte für alle da sein; lebenswert für jeden – ohne Abstriche.
Die Frage, was Städte lebenswert macht, wurde im Laufe der Geschichte unterschiedlich beantwortet. Seien es günstiger Wohnraum, ausreichend Arbeitsplätze, aber auch Integration, um die Bildung von Parallelgesellschaften zu verhindern. Heute erhalten Freizeitangebote und die Qualität öffentlicher Räume großen Zuspruch.
Aber die Stadt von morgen muss noch einen Schritt weiter gehen. In Zeiten des Klimawandels und der massiven Eingriffe in die Natur untersteht auch sie einer Verantwortung. Einer ehrlichen umweltbewussten Verantwortung.
Meine folgende Arbeit setzt sich mit der Stadt von morgen auseinander, insbesondere hinsichtlich sozialer und ökologischer Konzeptionen.